Alf habe ich 2001 kennen gelernt, er war für etwa ein Jahr mein Mitreitpferd, und im September 2002 wurde er zu meinem ersten eigenen Pferd.
Er hat mir schon damals viel bedeutet, wenn gleich er, oder vielleicht gerade weil er mich ständig vor neue Herausforderungen gestellt hat.
Damals kamen wir an einen Punkt wo ich gar nicht mehr weiter gewusst habe. Alf war Kopfscheu, beim ausreiten ist er ständig durchgegangen, beim Dressur reiten haben wir nur miteinander gekämpft.
Obwohl ich damals schon einige Erfahrung mit Pferden hatte und die Unterstützung mehrerer Trainer gesucht habe, mit Alf hat nichts so geklappt wie es sollte.
Nun, da ich ihn aber keinesfalls wieder hergeben wollte, habe ich dann überall gestöbert und gesucht (Internet gab es da ja zum Glück auch schon) und bin auf „Natural Horsemanship“ gestoßen – begonnen habe ich damals nach Parelli. Ich habe mich von Beginn an sehr intensiv damit auseinandergesetzt – als ich die ersten Erfolge hatte, wuchs ihn mir schon die Idee beruflich in dieser Richtung zu arbeiten um auch anderen weiter helfen zu können.
Für Alf und mich begann eine sehr intensive Zeit der Entwicklung.
Neben unglaublichen Fortschritten gab es immer wieder Rückschläge, neue Dinge zu lernen war verbunden damit neue Fehler zu machen - doch genau die waren es aus denen ich wieder weiter lernen konnte, mich nach weiterer Hilfe umgesehen habe und die uns letztlich wirklich voran gebracht haben.
Wir konnten nicht nur unsere Probleme lösen, wir haben Dinge gemacht und erreicht, von denen ich früher nicht einmal dachte dass sie möglich wären.
Heute habe ich statt einem Kopfscheuen Pferd eines das kuscheln und kratzen genießt; statt einem Durchgänger, für den Trense und Hackamore keine Bedeutung mehr hatten, ein Pferd mit dem ich mit Halfter ausreiten kann; statt Kampf und Frust im Viereck eine feine Dressur, die uns beiden Freude macht.
All diese Dinge darf ich jeden Tag genießen.
Was für mich jedoch die allermeiste Bedeutung hat ist wie sich die Beziehung zwischen uns entwickelt hat, seit ich gelernt habe hinzuschauen und zuzuhören.
Die feine Kommunikation, das Verständnis für den anderen, und vor allem die Verbindung die zwischen uns beiden besteht.
Alf ist das Pferd das mich auf diesen Weg gebracht (oder wohl eher geschubst) hat, der mich auf diesem Weg begleitet hat und es noch tut.
Noch jetzt stellt er mich jeden Tag vor neue Herausforderungen – er fordert und fördert mich. Es gibt jeden Tag neues zu lernen und zu entdecken, wann immer ich bereit dazu bin mich darauf einzulassen.
Alf ist der, der alles über mich weiß, der am meisten durch mich geprägt ist, und dadurch der, der mir zeigt wer ich wirklich bin.
Danke mein Freund.